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GESCHICHTSWERKSTATT BAYREUTH  e.V.


Das

Archiv der Israelitischen Kultusgemeinde  Bayreuth
von 1737 bis 1938
in den
Central Archives for the History of the Jewish People
Jerusalem
und seine „Rückholung“ nach Bayreuth
in mikroverfilmter und digitalisierter Form


1999 erfuhren Mitglieder der Geschichtswerkstatt Bayreuth, dass das fast vollständig erhaltene Archiv der früheren Israelitischen Kultusgemeinde Bayreuth in den Central Archives for the History of the Jewish People in Jerusalem verwahrt wird. Wegen der grossen Bedeutung für die Stadtgeschichte initiierte der gemeinnützige Verein das Projekt zur „Rückholung in kopierter Form“.

Projektverlauf
Im September 2000 reiste ein Mitglied der Geschichtswerkstatt mit der Unterstützung der Stadt Bayreuth und der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth nach Jerusalem, um die Originale als Wissenschaftler einzusehen und um die Möglichkeiten einer Verfilmung und Digitalisierung zu sondieren.
Bei der ab Juli 2000 durchgeführten Spendenaktion stellte die Universitätsbibliothek Bayreuth durch die Bereitstellung angeworbener Sponsorengelder den ersten hohen Betrag in Aussicht. Einen ebenso hohen überwies die Friedrich Baur Beteiligungs-GmbH, der dritte wurde vom Rotary Club Bayreuth gespendet. Dem folgte die Bewilligung eines Zuschusses durch die Oberfranken-Stiftung ebenfalls in fünfstelliger Höhe.
Im November 2000 übergab die Geschichtswerkstatt Bayreuth das Projekt der Stadt Bayreuth, dessen Oberbürgermeister Dr. Dieter Mronz sich schon früh dafür eingesetzt hatte. In Verhandlungen mit dem Freistaat Bayern wurde im Januar 2002 erreicht, dass das Bayreuther Projekt als Pilotprojekt für die Verfilmung aller aus Franken stammenden und in den Central Archives verwahrten Gemeindearchive durchgeführt werden konnte.
Ein gemeinsam gestellter Antrag der Stadt und der Israelitischen Kultusgemeinde Bayreuth beim Bayerischen Kulturfonds und dessen Bewilligung ermöglichte es, den Bestand von sechs laufenden Metern vollständig verfilmen zu lassen.
Im Januar 2003 bat Oberbürgermeister Dr. Mronz die Direktorin der Central Archives in Jerusalem, um die Zustimmung der Verfilmung, und so konnte im Frühjahr der Auftrag dazu erteilt werden. Im August trafen 41 Mikrofilme mit insgesamt 43.200 Aufnahmen aus Jerusalem ein.
Nach einer Ausschreibung zur Durchführung der Digitalisierung dieser Filme und zum Erstellen einer Software für die Digital-Edition im Herbst 2003 entschied sich das Projekt im folgenden April für eine Firma in Ostberlin. Nachdem der Auftrag zur Digitalisierung im August 2004 erteilt wurde, lagen Anfang September 2004 die Bilddateien im JEPG-Format vor.
Im folgenden Dezember wurde ein Auftrag zur Erstellung einer Datenbank für die Digital-Edition und zur qualitativen Verbesserung der Images vergeben, für den ein halbes Jahr Arbeitszeit veranschlagt wurde. Nachdem im Sommer 2005 auch die Softwareerstellung als Auftrag vergeben wurde, konnte die Digital-Edition in einer Präsentation am 1.12.2005 vorgestellt und abgenommen werden.

Eigentlich hätte damit ab Frühjahr 2007 dieses Archiv jedem Forscher oder interessierten Laien im Stadtarchiv Bayreuth oder der Universitätsbibliothek Bayreuth sowohl in Form der Mikrofilme wie auch als Digital-Edition zur Verfügung stehen können. Selbstverständlich ist auch beabsichtigt, dass die Bayreuther Kultusgemeinde und die Central Archives for the History of the Jewish People in Jerusalem je ein Exemplar der Digital-Edition erhalten werden.
Bedauerlicherweise wird jedoch von der Stadt Bayreuth verlangt, dass die Geschichtswerkstatt Bayreuth nicht als Mitherausgeber genannt wird. Erst sollte sie in der gesamten Edition überhaupt nicht genannt werden, mittlerweile auch nur im Impressum unter der allgemeinen Danksagung der Unterstützer. Argumente wurden bislang nicht genannt. Allein, dass das Tuch zwischen der Stadt und der Israelitischen Kultusgemeinde reissen würde, man sich also beugen müsse.

Die Sache ist absolut unverständlich und für uns gänzlich inakzeptabel. Unsere Argumente hingegen sind stichhaltig: Die Geschichtswerkstatt Bayreuth
– hat das Projekt initiiert,
– hat fast 80 % der erforderlichen Gelder angeworben oder aus eigenen Mitteln bereitgestellt und
– hat bis zum Frühjahr 2006 in Hunderten von ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden mindestens vier Fünftel der im Projekt zu leistenden Arbeit erbracht.
Angesichts dieser Leistung gebührt der Geschichtswerkstatt Bayreuth e.V. die Position des Mitherausgebers. Dies sind wir nicht nur unseren Mitgliedern, sondern auch all jenen Menschen schuldig, die über unseren Verein das Projekt ideell und vor allem finanziell unterstützten.

Auf Vorschlag des obersten Vertreters der Stadt Bayreuth haben wir den juristischen Weg eingeschlagen, um die Mitherausgeberschaft durchzusetzen. Da aber die Mühlen des Gesetzes bekanntlich langsam mahlen, ist wohl mit einer Herausgabe der Digital-Edition im Jahre 2008 nicht mehr zu rechnen – so bedauerlich es ist.


Stellung in der Gesellschaft und Dank
An dem Projekt waren sehr viele Menschen beteiligt. Durch die grosszü­gige Zurverfügungstellung von Arbeitszeit ihrer Angestellten hat die Stadt Bayreuth das Projekt ebenso ermöglicht, wie die Geschichtswerkstatt Bayreuth durch die wahrlich grosse Menge an ehrenamtlich geleisteten Stunden. Altoberbürgermeister Dr. Dieter Mronz gebührt ein besonderer Dank.

Das Ziel des Vereins Geschichtswerkstatt Bayreuth, das Projekt auf eine möglichst breite Basis zu stellen, um zu zeigen, wie gross das öffentliche Interesse an der jüdischen Geschichte ist, wurde auch bei der Finanzie­rung erreicht. Die Mittel wurden zum Grossteil durch Spenden von Pri­vatpersonen, Firmen, Stiftungen, Kirchengemeinden, der Universitäts­bibliothek, der Stadt Bayreuth und von gemeinnützigen Organisationen aufgebracht.
Besonderer Dank gebührt auch Jürgen Kaiser aus Wartenfels, der das Projekt seit Juli 2000 immer wieder beriet, die Idee der Digitalisierung erst aufbrachte und immer wieder uneigennützig auch aus sehr kniffligen Situationen half.

Der grösste Dank gilt jedoch den Sponsoren. Dies waren in alphabe­tischer Reihenfolge:
–    Dr. Karl Babl
–    Bayerischer Kulturfond
–    Stadt Bayreuth
–    Fa. British American Tobacco
–    2. Bataillon des Luftwaffenausbildungs­regiments 3 Offiziersan­wärter
–    Elisabeth Bauriedel
–    Stadtratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen und Unabhängen
–    Dr. Otto Burkhardt (Fa. Hensel)
–    Fa. Cherry GmbH
–    Evangelisch-Reformierte Kirche Bayreuth
–    Friedrich Baur Beteiligungs-GmbH
–    Geschichtswerkstatt Bayreuth e.V.
–    Siegfried Hartmann
–    Ludwig und Friedl Heuberger
–    Fa. Kaiser-Fotografie Wartenfels
–    Lions Club Bayreuth-Thiergarten
–    Fa. W. Markgraf GmbH & Co KG
–    Dr. Alexander Nippe
–    Oberfranken-Stiftung
–    Helmut Paulus
–    Pfarramt Auferstehungskirche
–    Siegfried Pokorny
–    Rotary Club Bayreuth
–    Fa. Schmidtbank
–    Universitätsbibliothek Bayreuth
–    Unsere Liebe Frau Schlosskirche Bayreuth
–    Werner Zapf.             










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